Einerseits ist der Gedanke attraktiv, dass einzelne Rahmen, mit den drei darin auffindbaren Lettern ism, eine Art persönliche Frage
an den Beschenkten darstellen, andererseits relativiert die Ansammlung vieler gleichgross geschriebener -isms,
in ihren jeweils individuell variierenden Rahmen, eine populistische Dramatik, die allzuhäufig im gesellschaftlichen
Diskurs um soziale Phänomene erreicht wird. Die damit gegebenen Möglichkeiten von Aufstellungen im Raum erzeugen,
in Bezug zu dem im Titel erwähnten Spiralismus, weitere Denkverweise.
Valerian Poliscuk vereint in dem Begriff folgende Vorstellung: Sowohl der Fortgang des Lebens, als auch
die Entwicklung der künstlerischen Formen haben die Form einer Spirale.
(Zwischen Stadt und Steppe: Künstlerische Texte der ukrainischen Moderne aus den 1910er bis 1930er Jahren, erschienen im Lukas Verlag, 2011, ISBN 978-3-86732-119-8, S. 262)
Zusammengefasst lautet der hier offengelegte Entwurf also, dass es in erster Linie darum gehen
könnte seinen privaten Ismus zu pflegen. Angesichts eines Bewusstseins, dass dieser Privatismus jederzeit als ein inter-solidarisches
Phänomen im sozialen Gewächs spiralförmig reproduziert werden kann,
steht und fällt die soziale Implikation der Installation mit der Vorstellung, ob dieses Phänomen nicht
nur erneut zu einem systemisch unauflösbaren Schwindel führt.
(https://www.youtube.com/watch?v=7wVagQ_LVd4)
Ich hoffe darin steckt dann ein Ausgangspunkt für den Ismusbesitzer auf die eigene Suche nach seinem
persönlichen kategorischen Imperativen zu starten.
(https://de.wikipedia.org/wiki/Kategorischer_Imperativ)
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